CDU warnt vor mangelhaft geplanten Großprojekte

24.02.2018

Zielstrebig manövriert sich die Bauverwaltung der Gemeinde Timmendorfer Strand ins wirtschaftliche Abseits

Mangelhafte Planungen und Durchführungen von Großprojekten haben bereits in jüngster Vergangenheit für massive Kostensteigerungen bei großen Bauprojekten geführt. So explodierten die Baukosten für den Fischereihof Hemmelsdorf von 2,6 Mio. EUR auf 4 Mio. EUR. Aus Sicht der CDU ist dieses die logische Folge von ungenügender Planung/Projektsteuerung/Bauüberwachung und Kostencontrolling seitens der Verwaltung.
„Die Gefahr, durch mangelhafte Planungen und Umsetzungen von Bauprojekten in den kommenden Jahren keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen zu können, ist sehr groß“ so Christian Freitag, Vorsitzender des CDU Ortsverbandes Timmendorfer Strand Niendorf. „Die Folgen für den Lebens- und Tourismusort Timmendorfer Strand/Niendorf wären fatal“.
Die nächsten beiden großen Bauprojekte sollen derzeit umgesetzt werden. Massive Kostensteigerungen sind schon jetzt absehbar.
Für den Bau des dringend benötigten Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshauses in Hemmelsdorf sind 1,8 Mio EUR für 2018 von der Politik in den Haushalt eingestellt worden. Inzwischen gibt es vier sehr unterschiedliche Kostenaufstellungen seitens der Verwaltung.
Der Planentwurf des ersten Architektenbüros mit Baukosten von 1,7 Mio EUR im Jahr 2016 wurde auch zur Beantragung von Fördergeldern eingereicht. Ein positiver Förderbescheid liegt erfreulicherweise vor. Aufgrund einer laut Verwaltung „nicht ausreichender Planung“  ist 2017 ein zweites Architektenbüro für eine Überplanung beauftragt worden. Im Oktober 2017 ist diese Überplanung in der Verwaltung vorgestellt worden. Nun betrugen die   Baukosten schon satte 3,5 Mio EUR. Aufgrund nachträglicher Korrekturen haben sich die Kosten auf 3,0 Mio EUR reduziert. Diese Planung ist dann im Januar 2018 dem Ausschuss für Bauen, Energie und Umwelt vorgestellt worden. „Die Ausschussmitglieder waren bei Vorlage der Baukosten mehr als sehr erstaunt“, so Gudula Bauer, CDU Mitglied im Ausschuss. In einer Sondersitzung im Februar 2018 präsentierte die Verwaltung dann eine erneute  Kostenschätzung eines nunmehr angefragten dritten Architektenbüros in Höhe von 2,25 Mio. EUR.
„Seit 2015 hat die Gemeindeverwaltung bereits 147.000 EUR für die Planungen des Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshauses an verschiedene Architektenbüros gezahlt. Ergebnis: Keines. „Eine konkrete und verlässliche Planung liegt immer noch nicht vor,“ so die CDU. Leittragende sind die Hemmelsdorfer.
Das zweite große Bauvorhaben ist die Sanierung des ETC. Für dessen Sanierung sind Baukosten von 8,3 Mio. EUR auf der Grundlage von detaillierten Vorplanungen veranschlagt worden.
Das ETC ist in die Jahre gekommen und soll baulich und technisch komplett saniert werden. Die Verwaltung beabsichtigt, dieses in zeitlich verschobenen stufenweisen Bauabschnitten durchzuführen. Genau hiervor ist im Gutachten der FWI Hamburg im November 2017 ausdrücklich gewarnt worden. Das Kostenrisiko einer mehrstufigen Sanierung ist unkalkulierbar. Auch die Fachplaner sind in den Vorplanungen von einer einstufigen Sanierung ausgegangen. „Diese Hinweise der Experten werden jedoch seitens der Verwaltung konsequent ignoriert“, kritisiert Christian Freitag (CDU).
Wie geht es nun weiter mit dem Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshaus? Gehen Fördergelder verloren? Die CDU erwartet, dass die Verwaltung endlich konsequent und endlich auch kompetent ihre Hausaufgaben macht und den politischen Mandatsträgern zeitnah entsprechende belastbare Planungen mit einem kalkulierbaren Kostenrisiko vorlegt.