Gädechens/Brackmann: Bund investiert in Erweiterung des Maritimen

24.01.2020

Schulungs- und Trainingszentrums der Bundespolizei See in Neustadt

Der Bund wird in den nächsten Jahren über 9,8 Millionen Euro in die Erweiterung des Maritimen Schulungs- und Trainingszentrums der Bundespolizei See in Neustadt investieren. So werden für die Herrichtung der Waffenwerkstatt zum „zentralen Lehrsaalgebäude Schiffssimulationstechnik“ rund 6 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2020 bereitgestellt. Die Arbeiten sollen spätestens 2024 abgeschlossen sein und für die Ausbildung zur Verfügung stehen. Weitere 3,8 Millionen Euro sind für die Einrichtung von Übernachtungsräumen vorgesehen, deren Fertigstellung für 2026 geplant ist. Der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, und der CDU-Haushälter, Ingo Gädechens, besuchten in dieser Woche die Bundespolizei See in Neustadt, um sich unmittelbar über die künftige Weiterentwicklung des Standortes zu informieren und auch weitere politische Unterstützung zu signalisieren.

Norbert Brackmann: „Seit Mitte 2013 fahren auf Nord- und Ostsee alle Schiffe von Bundeszoll und Bundespolizei mit gemischten Besatzungen. Jedes Schiff ist damit in der Lage, alle Aufgaben aus den unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen von Zoll und Bundespolizei zu erledigen. Dieser erste Schritt hin zu einer einheitlichen deutschen Küstenwache wurde 2012 vom Haushaltsausschuss beschlossen. Bis dato waren Zoll und Bundespolizei eigenständig in den deutschen Küstengewässern unterwegs. Teil dieses Beschlusses war auch, dass die nautische und technische Ausbildung des Personals des Bundeszolls künftig ausschließlich beim Maritimen Schulungs- und Trainingszentrum der Bundespolizei See in Neustadt erfolgt. Um diese zusätzlichen Kapazitäten aufnehmen zu können und auch den Anforderungen einer modernen Ausbildung zu genügen, investiert der Bund nun weiter in Wohn- und Lehrräume. Der jetzt geplante Ausbau des Maritimen Schulungs- und Trainingszentrums in Neustadt wird auch dazu beitragen, die internationale Reputation weiter zu erhöhen. Perspektivisch kann Neustadt zum Maritimen Ausbildungszentrum mit internationalem Anspruch werden, an dem auch Polizisten anderer Nationen ausgebildet werden.“

Ingo Gädechens: „Der Modernisierungskurs bei der Bundespolizei See setzt sich konsequent fort. Nach dem Zulauf der drei neuen leistungsfähigeren 86 Meter Bundespolizeischiffe wird nun auch die Ausbildungskomponente verbessert: Mit dem hochmodernen digitalen Schiffssimulator wird insbesondere die nautische Ausbildung der angehenden Bordfahrer verbessert und ihnen das für den jeweiligen Brückenabschnitt erforderliche Fachwissen vermittelt. Junge Polizeianwärter werden in Zukunft in hochkomplexen Simulationen anhand praktischer Beispiele effektiv den Umgang mit dem Radar, mit der elektronischen Seekarte und in der Schiffsführung erlernen können. Die Investitionen in Neustadt stärken nicht nur den Bundespolizeistandort, sondern sind auch ein wichtiger Schritt, die maritime Sicherheit in Deutschland durch gut ausgebildetes Personal nachhaltig zu erhöhen.“

Neben dem Besuch der Bundespolizei See stand für Brackmann und Gädechens auch eine kurze Stippvisite bei der Marineschule Mürwik in Flensburg auf dem Programm. Denn an der Marineschule Mürwik werden die in Neustadt ausgebildeten Bundespolizisten im Schiffs-Simulator geschult. Der Simulator der Marineschule wurde vor zwei Jahren in Betrieb genommen und gilt als einer der modernsten in Europa. Damit zukünftig in Neustadt auch die gesamte Ausbildung vollzogen werden kann, plant die Bundespolizei die Neubeschaffung eines identischen Schiffs-Simulators. Brackmann und Gädechens konnten sich bei ihrem Besuch an der Marineschule Mürwik somit bereits informieren, was in Neustadt künftig stehen könnte.

Gädechens: „Der neue Simulator könnte die nautische Ausbildung unglaublich positiv und kostensparend verändern. Da sämtliche Boote im ständigen Einsatz sind, stehen sie für navigatorische Ausbildungsfahrten nur sehr begrenzt zur Verfügung. Die digital-virtuelle sehr einsatznahe Ausbildung verschafft einen überaus realistischen Eindruck und vermittelt notwendige Kenntnisse, wie man es vor Jahren für kaum möglich gehalten hätte. Gerade für die heutige Generation, die mit digitalen Medien intuitiv umgeht, wird ein solcher Simulator die Ausbildungslücke zwischen Theorie und Praxis schließen.“