Chance statt Bedrohung CDU-Kreistagsfraktion im Austausch mit KI-Experten Prof. Dr. Dirk Johannßen

17.11.2025

Wie verändert Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt, unsere Verwaltung und unseren Alltag? Dieser Frage widmete sich die CDU-Kreistagsfraktion im Rahmen ihrer Klausurtagung gemeinsam mit Prof. Dr. Dirk Johannßen, der an der FH Westküste zur Künstlichen Intelligenz in der Mensch-Maschine-Interaktion lehrt und forscht.

Mit anschaulichen Beispielen zeigte er, was KI ausmacht, wo ihre Stärken liegen und wo ihre Grenzen klar erkennbar sind. Kritisches Hinterfragen, logische Schlussfolgerungen oder mathematische Exaktheit bleiben nach seinen Worten weiterhin eindeutig menschliche Fähigkeiten. Deshalb stellt Johannßen klar: „Eine Gefahr, dass KI uns alle ersetzt, besteht nicht.“

Gleichzeitig hob er das enorme Potenzial der Technologie hervor. Überall dort, wo Abläufe bereits im Analogen klar strukturiert sind, kann KI Prozesse effizienter gestalten, Fehler reduzieren und wertvolle Zeit sparen. „KI ist ein Werkzeug, das der Mensch erst lernen muss, sinnvoll zu nutzen“, betonte er.

Technologisch ordnete der Experte die Entwicklung ebenfalls ein. So sei der größte Hype vorerst vorbei, wie er es durch eine gewisse Ernüchterung über die Weiterentwicklung von Sprachmodellen wie ChatGPT wahrnehme. Eine neue Dotcom-Blase sieht er jedoch nicht. Stattdessen bewege sich die Bedeutung der KI „in der Kategorie einer neuen Dampfmaschine“.

Mit Sorge betrachtete Johannßen hingegen den alltäglichen Umgang mit KI. Allzu oft würden Nutzer unbedacht persönliche Daten oder Betriebsgeheimnisse preisgeben. Die wachsende Abhängigkeit Europas von amerikanischen und chinesischen KI-Modellen könne so zunehmend zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderung werden. Nicht zuletzt, weil diese Systeme weltanschauliche Prägungen ihrer Herkunftsländer und Erfinder widerspiegeln.

Zum Abschluss unterstrich Landrat Timo Gaarz die Bedeutung der KI für die Verwaltung im Kreis: „Wir wollen KI als Werkzeug nutzen, um unsere Verwaltung zukunftsfähig und effizient zu machen. Sie soll Mitarbeiter entlasten, Routinetätigkeiten automatisieren und Informationen schneller verfügbar machen. Entscheidend ist: KI muss echten Mehrwert schaffen.“

Dieser Meinung schloss sich die CDU-Kreistagsfraktion an. Denn Künstliche Intelligenz bietet erst dann große Chancen, wenn sie verantwortungsvoll eingesetzt wird und echten Nutzen für Bürgerinnen, Bürger und Verwaltung schafft. Daher einigte man sich darauf, das Thema im Kreis weiterhin aktiv zu begleiten und die Digitalisierung im Kreis Ostholstein mit Augenmaß, Innovationsfreude und klaren Leitplanken voranzutreiben.