Fehmarnsundbrücke erneut politisches Thema in Berlin

02.12.2016

Gädechens nimmt an Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses teil und führt intensive Gespräche mit Bahnchef Grube und Staatssekretär Barthle

 

Im Nachklang des Vor-Ort-Termins an der Fehmarnsundbrücke am 17. November hat der Rechnungsprüfungsausschuss heute gemeinsam mit Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und dem Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle über den Zustand und die Instandsetzung der Brücke beraten. Als direkt gewählter Abgeordneter, der selbst auf der Insel Fehmarn wohnt, nahm auch Ingo Gädechens an der Sitzung teil und führte Gespräche mit den anwesenden Akteuren von Bahn und Verkehrsministerium. Gute Nachricht für die Region: Die Bahn kommt allen Forderungen nach und wird zügig mit den Instandsetzungsarbeiten beginnen. Damit bleibt auch langfristig die Erreichbarkeit der Insel gesichert.

 

„Für die Bewohner von Fehmarn ist es wichtig, dass die Brücke auch weiterhin eine sichere und verlässliche Erreichbarkeit der Insel ermöglicht“, erklärt Gädechens. „Mit den Zusagen der Bahn und den bald anlaufenden Sanierungsarbeiten haben wir dieses Ziel erreicht. Darüber freue ich mich sehr.“ Gädechens hebt besonders das Wirken seines Kollegen Christian Hirte (CDU) lobend hervor, der als Hauptberichterstatter fungiert und auf Anregung von Gädechens den Vor-Ort-Termin vorgeschlagen hat. Auch die Ausschussvorsitzende Bettina Hagedorn (SPD) bedankte sich bei Hirte, der maßgeblich die Zugeständnisse der Bahn bewirkt hat. Nach Aussagen der Bahn wird 2017 nun nicht nur das bereits beschädigte Tragseil der Brücke ausgetauscht, sondern auch die Überprüfung der übrigen Seile auf das kommende Jahr vorgezogen. Sollten dort weitere Beschädigungen festgestellt werden, wird die Bahn zügig eine Reparatur umsetzen.

 

In enger Absprache mit dem lokalen Abgeordneten Gädechens hat Hirte zudem beschließen lassen, dass die anstehenden Sanierungsarbeiten eng mit anderen Bauarbeiten abgestimmt werden müssen. „Nach der detaillierten Darstellung der Bahn werden die Instandsetzungsarbeiten in den kommenden Jahren immer wieder Einschränkungen bis hin zu einigen Stunden andauernde Totalsperrungen der Brücke mit sich bringen“, erläutert Gädechens die Auswirkungen. „Gerade für die touristisch stark frequentierte Insel Fehmarn ist es daher von größter Bedeutung, dass es eine intelligente Koordinierung der Baumaßnahmen gibt, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Gerade mit dem Neubauvorhaben der Amalienhöfer Brücke ist es daher äußert wichtig, dass mein Kollege Hirte die Forderung einer engen Abstimmung in den Beschluss mit eingebracht hat.“

 

Neben der Thematisierung der Fehmarnsundbrücke hat der Bundestag heute zudem den neuen Bundesverkehrswegeplan beschlossen. Gädechens sieht die Entscheidungen in Bezug zur Fehmarnbeltquerung mit gemischten Gefühlen. „Ursprünglich habe ich mich dafür stark gemacht, dass die gesamte Hinterlandanbindung von Puttgarden bis Lübeck eine Hochgeschwindigkeitsstrecke wird“, erklärt der CDU-Abgeordnete. Vorteil für die Region wäre dann, dass alle höhengleichen Bahnübergängen durch Tunnel- oder Brückenlösungen ersetzt werden müssten. „Im Beschluss des Haushaltsausschusses steht dies so auch explizit drin: Ausbau der Hinterlandanbindung auf 200 km/h. Von einem nur teilweisen Ausbau auf Hochgeschwindigkeit ist dort nicht die Rede.“ Ärgerlich ist laut Gädechens allerdings, dass diese Forderung nun mit einer anderen Formulierung in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde. Dort ist nicht mehr von einem flächendeckenden Ausbau auf 200 km/h die Rede, sondern lediglich von einer Gesamtreisezeit zwischen Hamburg und Kopenhagen von unter 150 Minuten und einem streckenweisen Ausbau auf Hochgeschwindigkeit. „Mit dieser Formulierung kommt die Region nicht weiter. Es besteht die Gefahr, dass die Bahn eine ‚Rosinenpickerei‘ betreibt und die entscheidenden Stellen – ob Göhl, Altenkrempe oder Bad Schwartau – nicht auf Hochgeschwindigkeit ausgebaut werden und daher wieder die Frage nach höhengleichen Bahnübergängen diskutiert werden muss. Daher bin ich mit dem heutigen Beschluss nicht zufrieden“, so Gädechens. Der CDU-Abgeordnete kündigte an, weiter für die Entfernung von höhengleichen Bahnübergängen zu kämpfen und sich – anders als es seine SPD-Kollegin vor kurzem hat verlauten lassen – daher auch weiterhin in die Detailplanungen der Hinterlandanbindung einzumischen.