Deutsche Fischer sind die Musterknaben in Europa und dürfen dafür nicht bestraft werden!
Ingo Gädechens: Vorleistungen der deutschen Fischer stärker berücksichtigen!
Berlin. Auf Anregung der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, Franz-Josef Holzenkamp und Ingo Gädechens hatte in dieser Woche die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Experten zum Fachgespräch "Reform der Europäischen Fischereipolitik - Zukunft der Fischerei in Deutschland" eingeladen. An der mehr als dreistündigen Veranstaltung nahmen neben hochrangigen Vertretern des zuständigen Ministeriums auch zahlreiche Experten der Erzeuger- und Fischereiverbänden teil. Schleswig-Holstein wurde fachkundig vertreten durch den fischereipolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Klinckhammer, MdL und den Vorsitzenden des Landesfischereiverbandes, Lorenz Marquardt.
Hintergrund der Veranstaltung ist die geplante Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union, die 2013 in Kraft treten soll. Für diese Reform hat die EU-Kommission mittlerweile ihre Vorschläge vorgelegt: Wesentliches Ziel ist es, die Fischerei auf eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Grundlage zu stellen. Bis 2015 will die Kommission die Befischung so gestalten, dass sich die Bestände nachhaltig regenerieren können. Dazu soll ein Bewirtschaftungsplan auf Basis langfristiger praxisbezogener und wissenschaftlicher Empfehlungen erstellt werden. Für die Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik wird der Bundestag das Seefischerei- und Seeaufgabengesetz novellieren. "Die Union unterstützt die EU-Kommission in ihrer grundsätzlichen Zielsetzung," so der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens, "viele Einzelpunkte sind jedoch angesichts bürokratischer und praxisferner Regelungen noch äußerst kritisch zu sehen."
Auch die Vertreter der Fischereiverbände reagierten mit Unverständnis auf die neuen Vorgaben aus Brüssel, wie zum Beispiel die geplante Überwachung des Rückwurfverbotes von unerwünschten Beifängen mit an Bord installierten Kameras. "Dies ist eine absolut unzweckmäßige Kontrolle, stattdessen sollte die Kommission das strikte Rückwurfverbot überdenken. Viele Beifänge haben eine hohe Überlebenschance und könnten ohne weiteres wieder über Bord gehen. Hier ist eine flexiblere und regional angepasste Lösung geboten," so Ingo Gädechens.
Weitere Themen waren die Überalterung der deutschen Fangflotte und eine verbraucherfreundliche Informationspolitik. Für Gädechens war die Veranstaltung ein gelungener Auftakt für die am Mittwoch stattfindende öffentliche Anhörung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Änderung des Seefischerei- und Seeaufgabengesetzes.
"Deutschland hat in der Vergangenheit die Vorgaben aus Brüssel mustergültig erfüllt. Andere Mitgliedstaaten der EU sind noch meilenweit davon entfernt, die bereits jetzt geltenden Ziele einzuhalten! Wir müssen darauf achten, dass wir bei all den neuen Überwachungs- und Kontrollvorgaben aus Brüssel nicht unsere heimische Fischerei zugrunde richten. Vorleistungen der deutschen Fischer müssen in Brüssel registriert und berücksichtigt werden."
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