Ingo Gädechens hält sein Versprechen und besucht die Eutiner Soldaten des Folgekontingents in Kunduz.
Erneut besuchte Ingo Gädechens in seiner Funktion als Mitglied im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz in Afghanistan. Für den ostholsteinischen Abgeordneten war der wichtigste Teil der Reise der Besuch bei den Soldatinnen und Soldaten des Eutiner Aufklärungsbataillon 6 „HOLSTEIN“ in Kunduz. „Nachdem ich bereits im April 2012 das erste Kontingent der Eutiner besucht hatte, war es für mich eine innere Verpflichtung, mich auch nach dem Wohlbefinden der Kameradinnen und Kameraden, die aktuell ihren gefahrvollen Dienst in Afghanistan leisten, zu erkundigen. Nur wenn man vor Ort ist, gewinnt man einen „ungeschminkten“ Eindruck über das, was unsere und Soldaten im Einsatzgebiet leisten“, so Ingo Gädechens, der selbst viele Jahre als Berufssoldat in der Bundeswehr seinen Dienst geleistet hat.
Einmal mehr erhielt der Verteidigungsexperte einen Eindruck in die gefährliche Arbeit des Ausklärungsbataillons im Auslandseinsatz und konnte sich umfänglich über die allgemeine Sicherheitslage informieren. „Das sind wichtige Informationen für meine Arbeit im Verteidigungsausschuss“, so Gädechens. „Schließlich ist es ganz etwas anderes und viel authentischer, wenn man das Gespräch mit einem Kompaniechef, Spieß oder dem stellvertretenden Kommandeur im Einsatz führen kann, als wenn einer der Sachstandsberichte aus dem Ministerium im Verteidigungsausschuss vorgetragen wird. Das Treffen mit den Eutiner Soldaten war, wie bereits bei meinem ersten Besuch in diesem Jahr, von großer Herzlichkeit, Aufgeschlossenheit und Ehrlichkeit geprägt."
Ingo Gädechens besuchte neben Kunduz auch die deutschen Feldlager in Mazar-e Sharif und im sogenannten „OP North“ im Norden Afghanistans. Insbesondere im OP North sei die Lage nach wie vor sehr kritisch. Nur wenige Tage vor dem Besuch wurden ISAF-Kräfte auf einer Verbindungsstraße in der Provinz Baghlan, circa 25 Kilometer nördlich des Lagers, angegriffen. Dabei wurden zwei ISAF-Fahrzeuge durch Sprengfallen und Panzerabwehrwaffen beschädigt.
In Mazar-e Sharif nahm Gädechens an einer bewegenden Gedenkfeier am Ehrenhain für die in der Vergangenheit gefallenen Soldaten teil. Anschließend erfolgte ein Gespräch mit Verbindungsteams zur afghanischen Nationalarmee (ANA) und zur afghanischen Uniformierten Polizei über den aktuellen Stand der Ausbildungsunterstützung. Die afghanische Armee kämpft mit hartnäckigen Personalproblemen und muss mit erheblichen Fähigkeitslücken beim Material zurechtkommen. „Mir ist in den Gesprächen klar geworden, dass wir den Afghanen rechtzeitig eine Perspektive aufzeigen müssen, wie es mit dem Abzug der internationalen Kräfte weitergeht“, so Gädechens. „Dies muss noch innerhalb der NATO koordiniert werden. Wir werden auch in Zukunft zur Stabilisierung dieses vom Krieg geschundenen Landes beitragen. Zum Einen, damit der Terrorismus in seiner Afghanischen Keimzelle nicht wieder zur Bedrohung der westlichen Welt wird. Zum Anderen, damit den Menschen in diesem Land nachhaltig geholfen wird und die Kameraden im Einsatz nicht umsonst gefallen sind."
An anderer Stelle lobte Gädechens die umfangreiche Arbeit der evangelischen und katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS/KAS) in den Einsatzgebieten der Bundeswehr, die der Delegation am Camp Marmal vorgestellt wurde. EAS und KAS versuchen auch jene Soldatinnen und Soldaten zu betreuen, die weit abseits der großen Einsatzcamps in Mazar-e Sharif und Kabul stationiert sind. „Gerade in den abgelegenen Orten ist es wichtig, den Soldaten ein Stück Heimatsgefühl zu geben“, so Gädechens. „Allerdings erschweren logistische Probleme und instabile Transportrouten durch Usbekistan und Pakistan nach wie vor die Versorgungslage der sonst überaus anerkennenswerten Betreuungsarbeit.“
Empfehlen Sie uns!