CDU lädt den ZVO zur Sitzung des Fachausschusses ein, um den Ursachen der
Geruchsbelästigung auf den Grund zu gehen. Gegenmaßnahmen sind in Sicht.
Seit Jahren sind die Geruchsbelästigungen im Umfeld der Timmendorfer Kläranlage
mehr als unangenehm. „Die umliegenden gemeindlich und gewerblich genutzten
Grundstücke sind phasenweise massiv betroffen. Für die angrenzende
Wohnbebauung, auch mit touristischer Nutzung ist dies inzwischen mehr als ein
großes Ärgernis,“ so CDU-Ortsvorsitzender Christian Freitag.
Zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Verkehr am 12.11.2018
wurde nun auf Bestreben der CDU der Zweckverband Ostholstein (ZVO) als Betrei-
ber der Kläranlage eingeladen. Ziel war eine Erläuterung der Ursachen für die
pha-
senweise auftretenden erheblichen Geruchsbelästigungen.
„Auslöser für die Geruchsbildungen ist das Zutage treten von großen,
unterirdischen
Abwasserströmen von insgesamt ca. 2,5 Mio. m³ und die oberirdische
Abwasserbehandlung auf dem Betriebsgelände der Kläranlage“, erläutert die
Umweltexpertin der CDU Gudula Bauer die Ausführungen des ZVO.
Ca. 1,5 Mio. m³ Abwasser erreichen jährlich per Druckrohrleitung aus dem
Einzugsgebiet Scharbeutz, Haffkrug, Gleschendorf, Pönitz, Sierksdorf, Süsel,
Bujendorf, Häven und Warnsdorf die Kläranlage. Timmendorfer Strand kommt somit
in den „sinnlichen Genuss“ der ortsfremden Abwässer. Denn die erste
Grobreinigung
dieser ortsfremden Abwässer erfolgt in der oberirdischen, mechanischen Reinigung
mit entsprechender Freisetzung von Geruchsemissionen. Anschließend erfolgt eine
unterirdische Weiterleitung des vorgereinigten Abwassers in die Kläranlage
Ratekau.
Noch ca. 1 Mio. m³ Abwasser werden auf dem Gelände der Kläranlage zur
biologisch-chemischen Reinigung in offene, nicht abgedeckte Becken geleitet.
Dieses ist der zweite Entstehungsort von Geruchsemmissionen auf dem Gelände.
„Eine mögliche Abdeckung der Becken zur Vermeidung von Geruchsemmissionen ist
bisher seitens des ZVO leider nicht geplant,“ führt Gudula Bauer weiter aus. Es
soll
erst der Erfolg diverser, bereits 2018 erfolgter Maßnahmen zur Minderung der
Geruchsemissionen und der weiteren eingeleiteten Maßnahmen für 2019 abgewartet
werden.
Im Rechengebäude des Klärwerks, in der die Grobreinigung erfolgt, wird 2019 u.a.
die mehr als veraltete, aus den 1970-iger Jahre stammende Luftfiltereinheit
erneuert.
Hier hofft man auf eine erhebliche Reduzierung der Geruchsemissionen. Die
Gesamtinvestitionen liegen bei 210.000 €.
Durch den ZVO erfolgt eine Eigenüberwachung per Datenlogger zur Feststellung,
wie oft es jährlich noch nach Umsetzung der Maßnahmen zu störenden Ge-
ruchsemmissionen kommt. „Hier können aber auch seitens der Gemeinde zur
Beurteilung der Geruchsimmissionen entsprechende Messungen eingefordert
werden,“ heißt es von der CDU.
Langfristig gesehen soll nach Darstellung des ZVO der große, ortsfremde
Abwasserstrom durch eine Netzumstrukturierung direkt der Kläranlage Ratekau
zugeführt werden. 2014 haben die Planungen hierzu begonnen und sollen in 10 - 15
Jahren abgeschlossen sein. Dann kann endlich auch wieder in der Umgebung des
Klärwerkes tief durchgeatmet werden.
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