
Interfraktionelle Parlamentsgruppe hat sich gegründet
Im Deutschen Bundestag hat sich heute die Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ konstituiert. Knapp 40 Abgeordnete verschiedener Fraktionen waren bei der ersten Sitzung anwesend und arbeiten in dieser Gruppe an Möglichkeiten, um Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor den Einflüssen von Bahnlärm zu schützen. Aus Schleswig-Holstein waren die beiden CDU-Abgeordneten Ingo Gädechens und Alexandra Dinges-Dierig anwesend. Die Wahlkreise der Abgeordneten sind durch die geplante zweigleisige Schienenhinterlandanbindung durch Ostholstein besonders vom Thema Bahnlärm betroffen.
„Als ich die Anfrage erhielt, ob ich bei dieser Arbeitsgruppe mitmachen möchte, habe ich selbstverständlich sofort meine Bereitschaft erklärt“, so Gädechens, der sich seit vielen Jahren für eine möglichst menschenfreundliche Planung der Hinterlandanbindung im Kontext der Festen Fehmarnbeltquerung einsetzt. „Gerade in Ostholstein und Stormarn-Nord haben viele Menschen berechtigte Sorgen vor den Auswirkungen der neuen Bahntrasse nach Dänemark. Es ist gut, wenn möglichst viele Abgeordnete die Befürchtungen vor Bahnlärm in Berlin artikulieren und Druck auf die Bahn ausüben, deutlich mehr Anstrengungen im Bereich des Lärmschutzes zu leisten.“ Gädechens hat in der letzten Wahlperiode eigens einen Antrag initiiert, in dem die Bundesregierung aufgefordert wurde, die Hinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung zu einer Modellregion im Sinne eines möglichst innovativen Lärmschutzes zu machen.
Bahnlärm ist in vielen Regionen Deutschlands ein großes Problem. Besonders bekannt ist die Lage im Mittelrheintal, aus dem die Initiatoren der Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ stammen. Durch die neulich bekannt gewordenen Verzögerungen beim Bau der Hinterlandanbindung bestehen aktuell Befürchtungen, dass der Güterverkehr nach der Fertigstellung der Beltquerung zunächst über die aktuelle Bahntrasse geführt werden könnte. „Dass Güterzüge durch die Seebäder Ostholsteins rauschen, halte ich für praktisch ausgeschlossen. Die übergangsweise Nutzung der Jütland-Route ist die sinnvollste und praktikabelste Lösung“, erklärt Gädechens. „Trotzdem ist klar: Wir müssen jetzt die Planungsprozesse und die Zeitpläne neu abstimmen, um möglichst zeitnah den deutschen Teil der Vereinbarung umzusetzen. Ziel ist jetzt ein rascher Bau der Hinterlandanbindung – unter Berücksichtigung der besten Lärmschutzmaßnahmen.“
Empfehlen Sie uns!