Vor drei Jahren wurde die Geburtsstation geschlossen und nun gab es auch noch Irritationen mit der medizinische Notfallversorgung „rund um die Uhr“: Immer mehr Bürgerinnen und Bürger im Nordkreis machen sich ernsthafte Sorgen um die medizinische Versorgung. Dieses Thema besprach der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens gemeinsam mit dem CDU-Landtagskandidaten Peer Knöfler, dem Oldenburger Bürgermeister Martin Voigt und weiteren Bürgermeistern aus dem nördlichen Ostholstein. Dabei waren sich alle politischen Akteure einig: Auch in einer ländlich strukturierten Region müssen Ärzte und Krankenhäuser schnell erreichbar und aufnahmebereit sein.
„Die medizinische Versorgung im Norden Ostholsteins muss sichergestellt sein!“, erklärt der CDU-Abgeordnete Gädechens. „Gerade als tourismusintensive Region müssen wir eine gut funktionierende notfallmedizinische Versorgung vorhalten. Auch wenn in der Sana-Klinik in Oldenburg dies nur kurzzeitig nicht gewährleistet war, muss allen Beteiligten klar sein, dass eine Notfallversorgung unverzichtbar ist – und wirtschaftliche Erwägungen hier nichts zu suchen haben. Für solche Fälle gibt es die Möglichkeit der Zahlung eines Sicherstellungszuschlags, sodass der Klinik geholfen werden könnte.“ Hintergrund des Gesprächs war die Nachricht der Sana-Klinikleitung am Anfang des Jahres, die notfallmedizinische Betreuung einstellen zu müssen. Erst nach massiver politischer Intervention wurde diese Entscheidung rückgängig gemacht. „Wir wollen grundsätzlich gleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land – und dazu gehört insbesondere auch eine wohnortnahe medizinische Versorgung“, erklärt Gädechens. Die Situation verschärft sich in den Sommermonaten dramatisch, weil der Gästestrom die Bevölkerungszahl vervielfacht. „Wir freuen uns über neue Hotels, Ferienhausanlagen und neue Beherbergungsbetriebe. Wir freuen uns seit geraumer Zeit über stark gestiegene Übernachtungszahlen und dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die Infrastruktur, bezahlbarer Wohnraum für Angestellte und natürlich auch eine gut funktionierende medizinische Notfallversorgung elementare Voraussetzungen sind“, so der Abgeordnete.
Neben der Problematik in Bezug auf die Notfallmedizin beschäftigt den Kreisnorden schon seit mehreren Jahren die Schließung der Geburtsstation in Oldenburg. Seitdem müssen schwangere Frauen deutlich längere Wege in Kauf nehmen, um zum Beispiel nach Eutin zu gelangen. Daher hat die Landesregierung Anfang März 2017 ein Gutachten vorgestellt, wie auch im Kreisnorden die geburtsmedizinische Versorgung sichergestellt werden kann. „Es ist gut, dass die Landesregierung nach dreijähriger Schließung nun endlich erkannt hat, dass immer noch Handlungsbedarf besteht“, so Gädechens und Knöfler übereinstimmend. „Das Ergebnis ist aber leider unbefriedigend. Über die Empfehlung einer besseren Zusammenarbeit und freiwilliger Maßnahmen kommt die Landesregierung leider nicht hinaus.“ Daher ist für Gädechens klar: „Auch hier zeigt sich, dass ein Regierungswechsel dringend nötig ist, um konstruktive Lösungen zu finden und die Probleme in der medizinischen Versorgung im Norden Ostholsteins beheben zu können.“
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