„Rettberg-Kaserne“ wird „Oberst-Hermann-Kaserne“

24.03.2021

Die Bundesministerin der Verteidigung, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, hat den Antrag des Inspekteurs des Heeres zur Umbenennung der Bundeswehr-Liegenschaft „Rettberg-Kaserne“ in Eutin auf den Namen „Oberst-Herrmann-Kaserne“ genehmigt. Damit wird die Traditionsrichtlinie von 2018 umgesetzt. „Im Kern geht es bei den Umbenennungen um eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“, erklärt der ostholsteinische CDU-Bundestagsabgeordnete und Obmann im Verteidigungsausschuss Ingo Gädechens. Über den früheren Namensgeber sind in der Vergangenheit Anhaltspunkte kriegsverbrecherischer Taten während des Ersten Weltkriegs bekannt geworden.

In der Bundeswehr ist es gute Praxis, dass Benennungen einer Kaserne oder einer Liegenschaft von den Angehörigen am betroffenen Standort initiiert werden und unter Beteiligung und mit dem Einverständnis sowohl der betroffenen Kommune als auch der Familie des Namensgebers erfolgen. Die Stadtvertretung der Stadt Eutin hat diesem Antrag ebenso zugestimmt wie die Familie Winkler als Nachkommen des Offiziers.

Oberst Werner Hermann war Offizier der Wehrmacht und der Bundeswehr. Als Teil der Gründergeneration der Bundeswehr hat er trotz seiner negativen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg am Aufbau der neuen Bundeswehr entscheiden positiv mitgewirkt. Vor allem aber war Hermann erster Kommandeur des Panzeraufklärungsbataillons 6, das bis heute als Aufklärungsbataillon in Eutin stationiert ist. „Ich freue mich, dass die Kameradinnen und Kameraden sich schnell auf diesen Namensgeber einigen konnten. Der persönliche Bezug und die Umstände, unter denen Oberst Hermann am Aufbau der Bundeswehr beteiligt war, sind sehr gute Beispiele für Traditionswürdigkeit.“ Die Wahl der Soldatinnen und Soldaten zeige deren tiefe Verbundenheit mit der Region und die Bereitschaft, sich mit einem heimatverbundenen Offizier zu identifizieren, der seine ganze Kraft und Persönlichkeit in den Aufbau der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland und somit für die Freiheit seiner Heimat eingebracht hat. „Die Umbenennung soll feierlich unter Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen, sobald dies die Corona-Beschränkungen wieder erlauben“, so Gädechens abschließend.