Gädechens fordert fünf neue Korvetten K130 für die Deutsche Marine

28.05.2020

Der CDU Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens fordert den Ersatz der fünf ab 2008 in Dienst gestellten Korvetten der Klasse K130 durch Neubauten. 

Der Marineexperte sieht gute Chancen, dass eine entsprechende Entscheidung noch in diesem Jahr im Haushalts- und Verteidigungsausschuss des Bundestages getroffen werden kann. Gädechens ist Obmann und Marine-Berichterstatter der CDU/CSU Bundestagsfraktion und einziger schleswig-holsteinischer Abgeordneter im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages.

„Mit der Korvette vom Typ K130 wurde ein modernes System mit hohen technischen Standards und hoher Komplexität beschafft. Die anfänglichen Mängel am Getriebe oder bei der Klimatisierung sind seit langem beseitigt. Ursprünglich waren einmal 15 Einheiten dieses Typs als Ersatz für die ausgemusterten Schnellboote der Gepard-Klasse (143A) vorgesehen, davon wurden zunächst nur 5 gebaut. 2017 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages den Bau weiterer 5 Einheiten in einem beschleunigten Verfahren beschlossen. Dieser Aufwuchs ist angesichts der steigenden Einsatzverpflichtungen und der geringen Flottenstärke der Marine gerechtfertigt und dringend notwendig. Wenn man die Zeitfenster bis zum Zulauf dieser neuen Schiffe sieht, ist bereits jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich Gedanken über die Modernisierung der ersten 5 Korvetten zu machen. Eine Modernisierung mit den entstehenden Kosten muss allerdings ins Verhältnis zu möglichen Neubauten gesetzt werden.“

Deshalb fordert der Haushälter und Marineberichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion von vornherein fünf neue Korvetten im Rüstzustand des zweiten Loses zu beschaffen:

„Die ersten Einheiten werden dann einen technischen Erneuerungsbedarf haben, dass die Kosten vergleichbar hoch sein werden, wie Neubauten zu beschaffen. Man würde folglich darauf verzichten, viel Geld in die Modernisierung verhältnismäßig alter Schiffe zu investieren, sondern neue Einheiten eines einheitlichen Bauloses erhalten. Für mich wäre das eindeutig eine win-win Situation und man würde in der Ersatzbeschaffung mal vorrausschauend agieren“, so Gädechens.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Vorgehensweise: Die Marine müsste in dem Zeitraum ab 2025 fortfolgend keine Schiffe zur Modernisierung ins Trockendock abgeben, die älteren Korvetten des ersten Bauloses würden dann nämlich Zug um Zug durch neue Einheiten ersetzt. Eventuell könnten man die älteren Korvetten dann an NATO-Partner veräußern, so der Vorschlag des CDU-Politikers.

„Für die deutschen Werften wäre dies ein deutliches Zeichen in Zeiten der Corona- und Wirtschaftskrise zur Stärkung und langfristigen Auslastung des Werftstandortes in Norddeutschland. Von der Stärkung der Korvettenklasse K130 profitiert schon jetzt in besonderer Weise der Marinestandort Kiel: Das Marinearsenal übernimmt schrittweise wieder mehr Aufgaben und wächst personell auf. So wäre es äußerst sinnvoll, wenn Sofortinstandsetzungsmaßnahmen der in der Ostsee stationierten Einheiten in Zukunft wieder das Marinearsenal Kiel übernehmen würde. Weil das einfach Sinn macht, gibt es bereits jetzt strategische Konzepte, wie man dieses Ziel erreichen kann. Ein positives Signal ist dabei, dass die Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals in Kiel bereits im Oktober wieder die Arbeit aufnehmen wird“, so Gädechens abschließend.