Gorch Fock wird repariert und bleibt bis über das Jahr 2030 in Dienst!

26.01.2017

Der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Berichterstatter für die Marine Ingo Gädechens, begrüßt die Entscheidung der Bundesministerin Ursula von der Leyen, das Segelschulschiff der Marine wieder in Stand setzen zu lassen. „Ich begrüße die Entscheidung der Bundesministerin, die „Gorch Fock“ zu reparieren  und sie bis das Jahr 2030 in Dienst zu halten. Das Segelschulschiff ist ein Aushängeschild der Marine und als Ausbildungsplattform unverzichtbar für den Offiziersnachwuchs! Darüber hinaus ist die Dreimastbark ein Mythos. Sie zeichnet nicht nur den Weg unserer gefestigten Demokratie nach, sondern ist in den vergangenen 60 Jahren ein Symbol unserer friedliebenden Bundesrepublik als Botschafterin in Weiß weltweit bekannt geworden! Ich bin sehr froh, dass uns die „Gorch Fock“ erhalten bleibt!“ so Gädechens.

Bei einer Routineinspektion des Segelschulschiffs wurden im vergangenen Jahr weitaus größere Schäden festgestellt als gemeinhin bekannt. Die „Gorch Fock“ wurde daraufhin erstmalig einer 100-prozentigen Untersuchung (SBU 100) unterzogen. Bei den tiefgreifenden Inspektionen traten Schäden am Oberdeck und den Masten zutage. Hinzu kamen Schäden bei Kabelkanälen und innerhalb der Rumpfstruktur. Weil diese Kosten der Reparaturen deutlich teurer als zunächst veranschlagt ausfielen, wurden alle Instandsetzungsarbeiten zunächst gestoppt und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung in Auftrag gegeben. „Auch im Parlament waren wir an dem Punkt angekommen, an dem sich die Frage stellt: Lohnt sich noch eine Reparatur oder ist ein Neubau- und ein angemietetes Segelschulschiff als Interimslösung nicht wirtschaftlicher?“ so Gädechens, der zu diesem Zweck noch im letzten Jahr das Schiff im Trockendock besichtigte und sich von Fachleuten den „ungeschminkten“ Zustand des altgedienten Segelschulschiffs erklären ließ.

„Die aufwendige Kosten-/ Nutzen-Berechnung hat alle denkbaren Varianten durchgespielt, einschließlich einer Verschrottung sowie einer Ersatzlösung auf Charterschiffen und einem anschließenden Neubau. Die Überprüfung hat allerdings ergeben, dass nur eine Instandsetzung der „Gorch Fock“ einen reibungslosen Ausbildungsbetrieb gewährleisten kann. Wir brauchen die seemännische Ausbildung auf einem Segelschulschiff. Junge Offiziersanwärter müssen die Elemente Wind, Wasser, Wellen und ihren Einfluss auf das Schiff erleben. Das lernt man nicht auf der klimatisierten Brücke einer Fregatte. Zudem ist es finanziell nicht sinnvoll, mitten in den bereits begonnenen Arbeiten aufzuhören und die „Weiße Lady“ auszumustern. Daher hat die Ministerin richtig entschieden, das Schulschiff wieder in Stand zu setzen“, so der Verteidigungsexperte.

Parallel werde aber in den nächsten Jahren durch einen Konzeptstudie auch ein Neubau eines Segelschulschiffes ins Auge gefasst, wie Gädechens betont. „Die „Gorch Fock“ stößt absehbar an ihre absolute Altersgrenze, ein Betrieb über 2032 wird nicht mehr möglich sein. Insofern wurde in die Kosten-Nutzenanalyse auch ein Neubau einer Bark aufgenommen, welcher von der Projektierung, über Bau und Stapellauf bis zur Indienststellung einen realistischen Zeitraum von über sieben Jahre benötigt. Wir gewinnen daher mit der Instandsetzung des jetzigen Segelschulschiffes Zeit, um uns Gedanken über eine geeignete Nachfolgelösung zu machen“, so Gädechens.

„Der Preis für eine rundum erneuerte „Gorch Fock“ ist alles andere als billig, allerdings lässt sich der ideelle Wert der „Gorch Fock“ nicht nur in Zahlen bemessen. Zudem ist eine Charterlösung über sieben Jahre mit vergleichbaren Segelschulschiffen ebenfalls sehr teuer! Darüber hinaus ist nicht abzusehen, ob ein geeignetes Segelschulschiff auf Leihbasis auch tatsächlich zur Verfügung steht, welches die strengen Sicherheitsanforderungen und Standards der Marine erfüllen könnte. Insofern gab es zur Entscheidung der Ministerin keine wirkliche Alternative“, so der schleswig-holsteinische CDU-Abgeordnete Ingo Gädechens.